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1. Schulj. 4 - S. 35

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 35 — des Harzer Bergbaues. Die saftigen Wiesen laden ein zur Viehzucht (Harzer Kühe), der fruchtbare Boden des Unterharzes zum Ackerbau. In den Sommermonaten bringt der äußerst starke Besuch von Fremden, die durch die Schönheiten des Harzes angelockt werden, lohnenden Nebenerwerb. Ix. Jas Erzgebirge und das Sächsische Wergland. 1. Das Erzgebirge zieht auf der Grenze zwischen Böhmen und dem Königreiche Sachsen vom Fichtelgebirge bis zur Elbe. Während es nach Süden steil abfällt, geht es nach Norden ganz allmählich in das fruchtbare sächsische Flachland über. Wenn auch der Erzreichtum nicht mehr so bedeutend ist wie früher, so werden doch auch heute noch beträchtliche Mengen von Silber, Nickel, Blei und Zinn zutage gefördert. Am Nordabhange breitet sich in der Umgegend von Zwickau ein reiches Steinkohlenlager aus. Das Elbsandsteingebirge liegt zu beiden Seiten der Elbe. Es ist stark zerklüftet. Hoch und steil ragen seine Felsensäulen empor, kühne, schwindelerregende Felsenbrücken führen über dunkle Abgründe, wie Mauern erheben sich die hohen Felsenufer der Elbe^aus dem Tale. Daher nennt man dies Gebirge auch wohl die „Sächsische Schweiz". Das Klima ist im hochgelegenen Erzgebirge kalt und feucht. Die Hochflächen des Kammes sind daher vorwiegend mit Nadelwald bewachsen. Nur an den geschützten Stellen sucht der Mensch dem steinigen Boden etwas Kartoffeln und Hafer abzuringen; nicht selten sieht er sie aber noch vor völliger Reife unter dem frühen Schnee verschwinden. — In den geschützten Tälern des Elbsandsteingebirges gestattet das milde Klima den Weinbau. 2. Die Elbe. Der Hauptfluß ist die Elbe. Ihre Quelle liegt auf der Südseite des Riesengebirges in Böhmen; sie stießt zuerst südlich, wendet sich dann nach Nordwesten und durchbricht das Elbsandsteingebirge. Nach langem Laufe durch die Norddeutsche Tiefebene mündet sie unterhalb Hamburgs bei Cuxhaven in die Nordsee. Von links führt ihr die Mulde die Gewässer des Erzgebirges zu. 3. Bewohner. Mannigfaltig ist die Beschäftigung der Bewohner. Im fruchtbaren Sächsischen Berglande werden Getreide, Rüben und Gemüse angebaut. Bei Zwickau fördert der Bergbau Kohlen zutage. In der Umgegend sind deshalb viele Fabriken entstanden. Spinnerei, Weberei, Strumpfwirkerei und die Herstellung von Maschinen werden hier in großartiger Weise betrieben. Im Erzgebirge bildet der Bergbau auf Silber, Blei, Nickel und Zinn die Hauptbeschäftigung. Daneben verdient sich die zahlreiche, aber arme Bevölkerung durch Spitzenklöppeln, Weben, Strohflechten, durch Herstellung von Spielwaren und Musikinstrumenten, durch 3*

2. Schulj. 4 - S. 41

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 41 — die fruchtbarste Provinz. Bergbau wird besonders im Mansfelder Hügellande (Kupfer) und im Saaletale (Salz, Braunkohlen) betrieben. Sachsen ist die salzreichste Provinz. Neben dem Acker-und Bergbau blühen Gewerbetätigkeit und Handel. Die Hauptstadt Magdeburg liegt an der Elbe; sie hat große Eisen- und Zichorienfabriken und ist der erste Zuckermarkt Deutschlands. An der Saale liegt Halle (Franckesches Waisenhaus). An der Bode liegt Staßfurt mit dem größten Salzbergwerke der Welt. Erfurt ist berühmt durch seine Blumenzucht, Eisleben durch seinen Bergbau auf Kupfer. Sachsen ist die L u t h e r p r o v i n z. In Eisleben ist Luther geboren und gestorben, in Erfurt war er als Mönch, in Wittenberg an der Elbe Lehrer und Prediger. 8. Die Provinz Hannover reicht von der Nordsee bis an den Harz, von der Elbe bis zur holländischen Grenze. Sie umfaßt 1. die Ostfriesischen Inseln, von denen Norderney und Borkum die bedeutendsten sind, 2. die marschenreiche Nordseeküste, 3. die Lüneburger Heide, 4. die Moore im Gebiet der Ems, 5. das fruchtbare Vorland des Harzes und des Weserberglandes, 6. einen großen Teil des Harzes und der Weserberge. Die Provinz wird bewässert von der Weser, die von rechts die Aller mit der Oker und Leine aufnimmt, und von der Ems. So mannigfaltig wie der Boden der Provinz ist die Beschäftigung ihrer Bewohner. Im fruchtbaren Vorlande und im Weser-und Leinetale stehen Ackerbau und Viehzucht in hoher Blüte. — An der Leine, da, wo sie das fruchtbare Vorland verläßt, liegt die Hauptstadt Hannover. Sie hat bedeutende Maschinenfabriken und Webereien. Mitten im Vorlande liegt die aufstrebende Handelsstadt H i l d e s h e i m , und im Leinetale die Universitätsstadt Göttingen. Die Bewohner des Harzes beschäftigen sich mit Waldwirtschaft und mit Bergbau, der Silber, Blei und Zink zutage fördert. Außerdem bringt der äußerst starke Fremdenverkehr reiche Einnahmen. Die wichtigsten Harzstädte sind Goslar, Klausthal und Zellerfeld. In der Lüneburger Heide wird Schaf- und Bienenzucht getrieben und viel Salz gewonnen. Hauptorte sind Celle, Lüne -bürg mit bedeutender Saline und Harburg an der Elbe. — Im Moorgebiet wird der Torf gewonnen, und in den Marschen blüht die Rinder- und Pferdezucht. Die Bewohner der Küste und der Friesischen Inseln treiben Fischfang, Schiffahrt und Handel. Der bedeutendste Handelsplatz ist Emden an der Mündung der Ems. 9. Schleswig-Holstein liegt zwischen der Nord- und Ostsee. Die Ostkuste ist fruchtbar, hügelig und reich an Buchten und Häfen, die

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 52

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 52 — Wochen lang fort. Manchmal rückten die Bitter auch in ganzen Scharen gegeneinander los. Nach dem Lanzenstechen folgte der Schwertkainpi zu Fuß und zu Roß. Den Schluß machte ein sogenanntes Gesellenstechen zur Übung der Knappen. 4. Der Sieger Lohn, wer sich beim Turnier am meisten hervorgetan hatte, erhielt aus den Händen der vornehmsten Dame den Dank oder preis, der in wertvollen Waffenstücken, einer golbnen Kette, einem kostbaren Hinge und dergleichen Schmuck bestand. Dann ward der Sieger feierlich in das Schloß geleitet, hier nahmen ihm die Edelfrauen die schwere Rüstung ab und schmückten ihn mit Prachtkleidern. Bei dem Festmahle erhielt er den Ehrenplatz, und später beim Tanz eröffnete er den Beigen. — Fürsten und vornehme Bitter entfalteten bei den Turnieren oft außerordentlichen Glanz. So setzte einst ein Gras als ersten Preis 100000 Goldstücke aus, die der Sieger sogleich unter 100 Bitter verteilte. Ein anderer ließ auf dem Turnierplätze einen ganzen Baum von Silber mit golbnen Blättern aufpflanzen. Jeder Bitter, der seinen Gegner aus dem Sattel hob, erhielt zum Dank ein goldnes Blatt- 5. Die Ritterfrauen. Die heilige Elisabeth. Die Frauen der Fürsten und Bitter führten auf den einsamen Burgen ein ziemlich ein* förmiges Leben. Rn den ritterlichen Unterhaltungen und Belustigungen konnten sie nur selten teilnehmen; der Besuch eines Turniers war schon der umständlichen, oft gefährlichen Beise wegen eine schwierige Sache. Xdohl aber ritten sie viel zur Jagd, den Falken auf der Faust, um tn| diesem abgerichteten Baubvogel Beiher zu fangen (Beiherbeize). Sonl erzogen sie in der Abgeschlossenheit ihrer Frauengemächer (Kemnaty die Töchter, beaufsichtigten die weibliche Dienerschaft, übten sich 111 Kunstvollen Stickereien und ließen sich von fahrenden Sängern Geschichten und Lieder vortragen, fluch der des Lesens und Schreibens kundige Burggeistliche war ihnen eine wichtige Persönlichkeit, tttarf Frauen führten ein frommes, ganz der Nächstenliebe gewidmetes Leben-Unter diesen frommen Frauen ist besonders bekannt dieheiligee^1' sabeth, Landgräfin von Thüringen. Sie war die Tochter eines ungarischen Königs und kam als Kind nach der Wartburg, an den heitern liederreichen f)of des Landgrafen Hermann von Thüringen, um 3ur Gemahlin seines Sohnes erzogen zu werden. In früher Jugend schon spendete sie verlassenen und hungrigen reiche Gaben, verschmähte al ^ irdischen Genüsse und unterwarf sich frommen Bußübungen, ja schmerz haften Geißelungen. Armen verfertigte sie Gewänder, Kranke pfleg * sie. Nach ihres Gemahls Tode vom Schlosse vertrieben, ging sie Nn

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 13

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 13 — 6. Die Phönizier. 1. Das Land phönizien (Karte I). Das Land phönizien lag in Asien an der Gstküste des Mittelmeeres und war nur 4—20 km breit' denn ein hohes Gebirge, das nicht fern vom Meere aufsteigt, sonderte es von dem übrigen Asien ab. Dieses Gebirge heißt der Libanon oder der weiße Berg, weil seine höchsten Spitzen mit ewigem Schnee bedeckt sind. Seine Abhänge schmückte ein Wald mit prachtvollen hochragenden Zedern. Das Land an der Meeresküste war steinig und zum Ackerbau wenig geeignet. Darum wandten seine Bewohner ihre Blicke auf das Meer, bauten Schiffe aus Zederstämmen und trieben Handel, dem sie schon in sehr früher Zeit die weiteste Ausdehnung gaben. Die Phönizier waren das erste Handelsvolk der alten 10 eit. 2. Seefahrten -er Phönizier. Die Phönizier durchfuhren als Kaufleute das ganze Mittelmeer, ja sie wagten sich über dessen äußerste westliche Küste in den großen, noch nie befchifften Atlantischen ®zean. So kamen sie an die Küste von England, wo sie Zinn holten, während sie an den Ufern der Ostsee, aus dem heutigen Preußen, den schönen Bernstein erhielten, der damals besonders geschätzt und an föert dem Golde gleichgeachtet wurde. Damit kein anderes Volk ihnen diesen Handel streitig mache, erzählten sie wundersame Märchen °°n den Schrecknissen, denen der Schiffer begegne, wenn er es versuche, durch die „Säulen des Herküles", so nannte man in alter Zeit Straße von Gibraltar — hindurchzufahren. Dort, sagten sie, sei die Grenze der bewohnten (Erde; jenseits werde das Meer steif wie ®öuerte; dichtes, stechendes Hohr starre aus dem Schlamme empor; grausige Seeungeheuer droheten Tod und verderben. Dennoch suchte einft ein fremdes Fahrzeug einem phönizischen Schiffe in dieses Meer nöchzufegeln. Da opferten die Phönizier lieber ihr eigenes Schiff, als sie Wegweiser für die Zremden wurden; sie steuerten mit Vorsatz auf eine Sandbank hin, wo beide Schiffe scheiterten. 5. Die Phönizier in Spanien, von den Ländern, die das Jttütelmeer bespült, war vor allen Spanien wichtig für den Handel Phönizier. Dorther nahmen sie nicht allein vortreffliche lüolle, "lei und (Eifert; dort fanden sie auch eine Menge Gold und Silber, sie leicht einsammeln konnten, weil die Bewohner des Landes leinen Idert nicht kannten. Anfänglich nämlich, als die Phönizier zum erstenmal nach Spanien kamen, lagen diese edeln Metalle ganz offen Mage. Man erzählt, daß die fremden Seefahrer nicht allein ganze ^chisfriadungen davon weggeführt, sondern daß sie auch ihre Geräte

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 68

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 68 — Man nennt ihn den letzten Bitter, weil er an Körper und Geist alle Vorzüge des Ritterroefens besaß, als schon eine neue Zeit angebrochen war. 30. Das Schießpulver und die Vuchdruckerkunst. t. Das frühere Kriegswesen. Das frühere Kriegswesen war von dem heutigen sehr verschieden, denn man kannte noch nicht die furchtbaren Waffen, die heutzutage die Schlachten entscheiden. Man kämpfte mit Schwert und Lanze oder mit andern hieb- und Stichwaffen. Die Kraft und die Geschicklichkeit des Armes entschied den Kampf. Daher war der mutige, durch seinen Panzer geschützte Ritter beim Handgemenge stets im Vorteil, wer ihn angreifen wollte, mußte an ihn herankommen, und war der Angreifer nicht ebenso gerüstet, so unterlag er im Nahkampfe. Die Ritterburgen, die auf unzugänglichen Bergen oder Zeisen standen, galten als uneinnehmbar, denn aus der Ferne konnte man sie nicht angreifen und zerstören. Diese Kampfesweise änderte sich, als das Schießpulver erfunden war. 2. Das Schietzpulver. Die Chinesen sollen das Pulver schon vor 1600 Jahren gekannt haben, von ihnen soll es zu den Arabern gekommen und durch diese nach Europa gebracht worden sein. Allein man verstand wohl, schone Feuerwerke damit abzubrennen, wußte es aber noch nicht für den Krieg zu benutzen. Diesen Gebrauch entdeckte erst der deutsche Mönch Verthold Schwarz, der daher als der Erfinder des Schießpulvers gilt. (Er beschäftigte sich, heißt es, in seinem Kloster zu Freiburg (in Baden) gern damit, allerlei Stoffe miteinander zu mischen, um dadurch auf neue Entdeckungen geleitet zu werden. Einst stampfte er Salpeter, Schwefel und Holzkohle in einem Mörser und legte einen Stein darauf. Indes war es Abend geworden, und der Mönch wollte sich mit Hilfe von Feuerstein und Zunder Licht machen, um besser sehen zu können. Mit einem Male blitzte und knallte es ihm um die (Dhren, und der Stein vom Mörser schlug heftig gegen die Decke,' ein Funken war in den Mörser gefallen. Erschrocken stand Berthold da und staunte über das wunderbare (Ereignis. (Er wiederholte seine versuche, und die Wirkung war immer dieselbe. Jetzt machte er die Erfindung bekannt und zeigte, wie man das Pulver im Kriege zur Zerstörung von Festungsmauern gebrauchen könnte. Man fertigte mörserähnliche Röhren an, die daher auch Mörser genannt wurden, schüttete in die Mündung Pulver, schob Steine davor und entzündete das Pulver durch ein kleines Loch im Boden. Allmählich verlängerte

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 168

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 168 — den Campen in Gebrauch, vom Jahre 1820 an das Reibzündhölzchen und um 1830 die Stearinkerze. Der wichtigste $ort* schritt aber war die (Einführung des Erdöls, des Leuchtgases und des elektrischen Lichts. — Das Erdöl (Petroleum) entquillt in mehreren Ländern, hauptsächlich in Nordamerika und in Rußland, der Erde. Während das teure Hiiböl künstliche und kostspielige Lampen nötig machte, brennt das leichtflüssige, im Dochte durch die Erwärmung in brennbares Gas verdunstende Erdöl in ganz einfachen und wohlfeilen Lampen. Huch der Hrme kann nun nach des Tages Rrbeit bequem Bücher und Zeitungen lesen, und deshalb hat die (Einführung der Petroleumlampe (vom Jahre 1860 an) einen großen Einfluß auf die geistige Bildung der Menschen ausgeübt. — Das durch Ausglühen der Steinkohlen gewonnene Leuchtgas in großen Behältern aufzufangen, durch Röhren unterm Erdboden in die Däuser zu leiten und so ganze Städte zu beleuchten, versuchte man zuerst in London (im Jahre 1814). Bald folgten deutsche Städte, zuerst Berlin und Hannover (1826). Jetzt sind auch die Straßen kleiner Städte und vieler Dörfer abends hell erleuchtet, und niemand denkt mehr an die nicht so ferne Zeit, wo man seine Handlaterne mitnehmen mußte, wenn man abends einen Weg über die schlecht oder gar nicht gepflasterten Straßen machen wollte. — Das Leuchtgas ist aber mittlerweile schon übertreffen worden vom elektrischen Lichte. 3n mächtigen, durch Dampf oder Wasser bewegten Maschinen wird ein gewaltiger elektrischer Strom erzeugt, der dem Blitze gleich den Unvorsichtigen töten kann. Hb er durch wohlgesicherte Drähte wird der Strom in die Straßen und Häuser geleitet und bringt dort die weißstrahlenden Bogenlampen und die zierlichen Glühlampen zum hellen Leuchten. Eine Drehung des Umschalters, und ein ganzer Saal erstrahlt im hellsten Lichtglanze. Welch ein Hbstand von der Zeit, da selbst das hochgebildete Kulturvolk der Römer sich mit dem rußenden Dochte der Öllampe begnügen mußte! 3. Andere Erfindungen. Heben diesen wichtigsten, durch Dampfkraft und Elektrizität ermöglichten Erfindungen gibt es noch eine Menge anderer, die ebenfalls großen (Einfluß auf alle menschlichen Verhältnisse haben. Während die Dampfmaschine vornehmlich in der Großindustrie, in den Fabriken verwendet wird, werden kleine Werkstätten oft mittels Gaskraft- oder Petroleummaschinen betrieben. Elektrizität treibt Maschinen aller Hrt, besonders aber Straßenbahnen, und wird vielleicht dereinst auf den Eisenbahnen die Lokomotiven umgestalten. Die Nähmaschine fehlt fast keinem

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 64

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 64 — einwandernde Ansiedler gründeten deutsche Städte und verbreiteten deutsche Sitte. Sitz des Ordens wurde die Stadt Marien bürg. Etwa zwei Jahrhunderte dauerte seine Herrschaft. Dann mußte er sich nach der unglücklichen Schlacht bei Tannenberg (1410) der polnischen Oberhoheit unterwerfen und die Hälfte seines Gebietes, Westpreußen, an P o l e n abtreten. 30» Das Tchießpulver und die Buchdruckerkunst. 1. Das frühere Kriegswesen. Das frühere Kriegswesen war von dem heutigen sehr verschieden, denn man kannte noch nicht die furchtbaren Waffen, die heutzutage die Schlachten entscheiden. Man kämpfte mit Schwert und Lanze oder mit andern Hieb- und Stichwaffen. Die Kraft und die Geschicklichkeit des Armes entschied den Kampf. Daher war der mutige, durch seinen Panzer geschützte Ritter beim Handgemenge stets im Vorteil. Wer ihn angreifen wollte, mußte an ihn herankommen, und war der Angreifer nicht ebenso gerüstet, so unterlag er im Nahkampfe. Die Ritterburgen, die auf unzugänglichen Felsen standen, galten als uneinnehmbar, denn aus der Feme konnte man sie nicht angreifen und zerstören. Diese Kampfesweise änderte sich, als das Schießpulver erfunden war. *: 2. Das Schießpulver. Die Chinesen sollen das Pulver schon vor 1600 Jahren gekannt haben. Von ihnen soll es zu den Arabern gekommen und durch diese nach Europa gebracht worden sein. Allein man verstand wohl, schöne Feuerwerke damit abzubrennen, wußte es aber noch nicht für den Krieg zu benutzen. Diesen Gebrauch entdeckte erst der deutsche Mönch Berthold Schwarz, der daher als der Erfinder des Schießpulvers gilt. Er beschäftigte sich, heißt es, in seinem Kloster zu Freiburg (in Baden) gern damit, allerlei Stoffe miteinander zu mischen, um dadurch auf neue Entdeckungen geleitet zu werden. Einst stampfte er Salpeter, Schwefel und Holzkohle in einem Mörser und legte einen Stein darauf. Indes war es Abend geworden, und der Mönch wollte sich mit Hilfe von Feuerstein und Zunder Licht machen, um besser sehen zu können. Da mit einem Male blitzte und knallte es ihm um die Ohren, und der Stein vom Mörser schlug heftig gegen die Decke; ein Funken war in den Mörser gefallen. Erschrocken stand Berthold da und staunte über das wunderbare Ereignis. Er wiederholte feine Versuche, und die Wirkung war immer dieselbe. Jetzt machte

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 18

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 18 — Gallerte; dichtes, stechendes Rohr starre aus dem Schlamme empor; grausige Seeungeheuer droheten Tod und Verderben. Dennoch suchte einst ein fremdes Fahrzeug einem phönizifchen Schiffe in dieses Meer nachzusegeln. Da opferten die Phönizier lieber ihr eigenes Schiff, als daß sie Wegweiser für die Fremden wurden; sie steuerten mit Vorsatz auf eine Sandbank hin, wo beide Schiffe scheiterten. 3. Die Phönizier in Spanien. Von den Ländern, die das Mittelmeer bespült, war vor allen Spanien wichtig für den Handel der Phönizier. Dorther nahmen sie nicht allein vortreffliche Wolle, Blei und Eisen; dort fanden sie auch eine Menge Gold und Silber, das sie leicht einsammeln konnten, weil die rohen Bewohner des Landes seinen Wert nicht kannten. Anfänglich nämlich, als die Phönizier zum erstenmal nach Spanien kamen, lagen diese edeln Metalle ganz offen zu Tage. Man erzählt, daß die fremden Seefahrer nicht allein ganze Schiffsladungen davon weggeführt, sondern daß sie auch ihre Geräte aus Holz und Eisen zurückgelassen und mit silbernen und goldenen vertauscht, ja daß sie ihre hölzernen Anker mit Silber und Gold statt mit Blei gefüllt hätten. Freilich verschwanden diese Schätze mit der Zeit von der Oberfläche; da aber legten die betriebsamen Phönizier Bergwerke an und holten die kostbaren Metalle aus dem Innern der Erde hervor. 4. Die Phönizier umschiffen Afrika. Aber nicht allein gen Westen fuhren die Handelschiffe der Phönizier; sie segelten auch durch das Rote Meer nach den reichen Südländern, den Küsten von Afrika und Arabien, und nach Osten traten sie in Verkehr mit Indien. Ja es wird berichtet, daß phönizische Seeleute einst ganz Afrika umschifft hätten. Ein König von Ägypten, heißt es, sandte phönizische Männer zu Schiffe aus, und gebot ihnen, zurück durch die Säulen des Herkules in das Mittelmeer zu segeln und so nach Ägypten zu kommen. So fuhren die Phönizier aus dem Roten Meere und schifften in das Süd-meer, immer der Küste von Afrika entlang. Wenn es Herbst ward, stiegen sie ans Land und säeten, und wenn sie geerntet hatten, schifften sie wieder fort. Im dritten Jahre kamen sie um die Säulen des Herkules herum und wieder nach Ägypten. So hätte also das kühne Seevolk bereits Meere und Länder besucht, die den Europäern noch volle zwei Jahrtausende hindurch unbekannt geblieben sind. 5. Karawanenhandel. Auch der Landhandel der Phönizier war sehr ausgedehnt. Er wurde durch Karawanen betrieben und erstreckte sich nach Ägypten und den verschiedensten Gegenden Asiens. So kamen

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 20

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 20 - So machten sie aus dem Bernstein zierliche Halsketten und Armbänder und fertigten aus Gold und Elfenbein die kostbarsten Geräte und Schmucksachen. Weithin berühmt waren ihre Webereien, und in der Färberei übertrafen sie alle Völker der Welt. Die hochgeschätzte glänzende Purpurfarbe ist ihre Erfindung. Ein Hirt soll sie zufällig entdeckt haben. Dieser hütete nicht weit vom Meeresufer seine Herde, als sein Hund mit hochroter Schnauze zu ihm kam. Der Hirt meinte, der Hund habe sich verwundet, und wischte ihm das vermeintliche Vlut mit Wolle ab; aber siehe, da fand sich nicht die geringste Verwundung, doch die Wolle war glänzend rot gefärbt. Der Hirt entdeckte nun, daß der Hund Schnecken zerbissen hatte, die vom Meere ausgeworfen waren, und von diesen Schnecken rührte der rotfärbende Saft her. Die Phönizier wußten bald diesen Saft künstlich anzuwenden. Sie färbten damit die wollenen Tücher, die ihre vortrefflichen Webereien lieferten. Kleider dieser Art galten für so kostbar, daß nur Könige und sehr reiche Leute sie tragen konnten. Außer dem hochroten gab es auch Purpur von anderen Farben, namentlich der violette wurde sehr geschätzt. 2. Die Erfindung des Glases. Eine andere Erfindung, die den Phöniziern zugeschrieben wird, ist die des G l a s e s. Einst landeten phönizische Schiffer an einem sandigen Ufer. Sie waren hungrig und wollten sich eine Mahlzeit bereiten, aber es fehlte ihnen an Steinen, um ihre Töpfe über das Feuer zu stellen. Da holten sie aus ihrem Schiffe Salpetersteine, die sie als Ladung mit sich führten. Am Feuer aber schmolz der Salpeter, vermischte sich mit der Asche und dem seiuen Sande, und als die Flüssigkeit erkaltet war, lag am Boden ein Heller durchsichtiger Stein — Glas. So lernte man das Glas bereiten. Man wußte jedoch lange nichts weiter daraus zu machen, als allerlei blinkende Putzsachen, gegen die man bei fremden Völkern kostbare Waren eintauschte. Später machte man auch Spiegel, Fenster und Gesäße aus Glas; aber es war noch um Christi Zeit so teuer, daß kaum ein König ein Haus mit Glasfenstern bezahlen konnte. 3. Weitere Erfindungen. Ferner sollen die Phönizier noch die wichtigen Erfindungen der Rechenkunst und des gemünzten Geldes gemacht haben. Auf beide sührte sie der Handel. Aber wodurch sie sich das größte Verdienst für die Menschheit erwarben, das war die Buchstabenschrift, die ebenfalls von ihnen erfunden sein soll. Denn dadurch erst ist es möglich geworden, daß wir jetzt noch lesen, was vor Jahrtausenden geschah und von den weisesten Männern

10. Geschichten aus der Geschichte - S. 98

1890 - Königsberg i. Pr. : Koch
— 98 — Urne geschüttet und in einem weiten Grabe nebst Gefäßen mit Met und dem besten Teil des Hausrats untergebracht. War der Tote ein Vornehmer gewesen, so wurden Knechte und Mägde und seine liebsten Pserde mit ihm verbrannt, damit es ihm in der andern Welt nicht an der gewohnten Umgebung fehle. Nach der Bestattung wurde ein fröhlicher Schmaus gehalten und die Wiederkehr des Todestages wie bei uns der Geburtstag gefeiert. Noch jetzt findet man Gräber von den alten Preußen. Unter einem flachen, weiten Hügel, der mit Steinen eingefaßt ist, gräbt man außer dem Aschen-krug Waffen, Hausrat und mancherlei Zierat hervor. Der Ruf von dem Preußenlande drang schon in früher Zeit in ferne Länder, weil hier schöner Bernstein in Menge gefunden wird, welchen die alten Völker ebenso hoch wie Gold schätzten und die weitesten Fahrten machten, um ihn einzuhandeln. Der Bernstein ist ein Harz von Bäumen, die vielleicht schon vor Adams Zeiten von den Meeres-fluten verschlungen und dann verrottet sind. Das Harz ist in den vielen Jahrtausenden zu Stein geworden und wird teils von der unruhigen See ausgespült, teils in den Sandbergen ausgegraben, die sich längs der See hinziehn und einst Meeresgrund gewesen sind. Oft findet man im Bernstein noch Mücken und ähnliche kleine Tierchen aus jenen Urzeiten, zum Teil von solchen Arten, wie sie jetzt nicht mehr vorkommen. Die alten Preußen haben lange mit ihren Nachbarn in Frieden gelebt, bis diese nach ihrem Besitz lüstern wurden und feindliche Einfälle unternahmen. Seitdem zogen auch sie über ihre Grenzen und vergalten den Nachbarn mit Mord und Plünderung. Ihre Waffen waren große Keulen, vorne mit eingegoffenem Blei beschwert, womit sie mächtige Hiebe führten; als Wurfwaffen trugen sie sechs bis acht kleine Keulen im Gürtel. Außerdem gebrauchten sie Streitäxte, Streithammer, Steinschleudern, später, als sie von ihren Feinden gelernt hatten, auch Schwerter, Lanzen und Armbrüste. Ihre Kriegsweise war meistens die, daß sie auf Gelegenheit warteten, den Feind unvermutet in feinem Lande zu überfallen oder ihm in ihren damals noch sehr weit ausgedehnten Wäldern und Sümpfen aufzulauern. Nach einem gewonnenen Siege brachten sie ihren Göttern Dankopfer, wobei sie einen der vornehmsten Gefangenen ans fein Pferd zu binden und ihn so lebendig zu verbrennen pflegten. Schon lange bevor die deutschen Ritter nach Preußen kamen, waren Versuche gemacht, das Volk zum Christentum zu bekehren.
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